Ein Erfolgsprojekt der Mittelschule Aindling
Die 7. Klassen der Mittelschule Aindling haben im aktuellen Schuljahr mit großem Engagement ein umfassendes Projekt zum Thema „Nachhaltigkeit und Umwelt“ durchgeführt. Dieses Vorhaben, das sich über mehrere intensive Unterrichtseinheiten erstreckte, wurde maßgeblich von zwei ausgewiesenen Expertinnen begleitet: Frau Bösel, einer erfahrenen Kräuterpädagogin, und Frau Lensing, einer leidenschaftlichen Imkerin. Ihr Fachwissen und ihre praktische Anleitung waren entscheidend für den Erfolg des Projekts.
Tag 1: Die theoretischen Grundlagen und die faszinierende Welt der Bienen
Der erste Projekttag stand ganz im Zeichen der Wissensvermittlung. Die Schülerinnen und Schüler tauchten tief in die theoretischen Grundlagen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes ein. Es wurde erarbeitet, was diese Begriffe konkret bedeuten, welche globalen Herausforderungen damit verbunden sind und welche Rolle jeder Einzelne dabei spielen kann. Ein besonderes Highlight dieses Tages war die Einführung in die Welt der Bienen durch Frau Lensing. Sie hatte einen Bienenkasten mitgebracht und erklärte detailliert den Aufbau eines Bienenvolkes, die Aufgaben der einzelnen Bienen und die komplexe Arbeitsweise dieser wichtigen Insekten. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt von der Präzision und dem Fleiß der Bienen, deren Bedeutung für unser Ökosystem nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Tag 2: Kreativität im Dienste der Natur – Seedballs und Sandarium
Der zweite Projekttag war der praktischen Umsetzung gewidmet. Unter der fachkundigen Anleitung von Frau Bösel stellten die Klassen sogenannte „Seedballs“ her. Diese kleinen Kugeln aus Erde, Lehm und Wildblumensamen sind eine einfache und effektive Methode, um brachliegende Flächen in blühende Oasen zu verwandeln. Ein Teil der Seedballs war für die Blumenwiese auf dem Schulgelände bestimmt, um die Artenvielfalt direkt vor der eigenen Haustür zu fördern. Der andere Teil wurde für den Garten des AWO Seniorenheims Aindling vorbereitet, was bereits eine erste Verbindung zum sozialen Engagement herstellte.
Parallel dazu widmeten sich die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von Frau Lensing dem Bau eines „Sandariums“. Ein Sandarium ist eine speziell angelegte Fläche mit Sand, die als Nistplatz für Wildbienen dient, die ihre Eier im Boden ablegen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieser oft übersehenen, aber essenziellen Bestäuber.
Soziales Engagement im AWO Seniorenheim
Im Rahmen des Projekts stand auch ein Besuch im AWO Seniorenheim Aindling auf dem Programm. Hier gestalteten die Schülerinnen und Schüler aktiv den Garten des Heims. Sie legten kleine „Inseln“ für Wildblumen an, die nicht nur optisch ansprechend sind, sondern auch zusätzlichen Lebensraum für Insekten bieten. Des Weiteren installierten sie neue Insektenhotels und reparierten das bereits vorhandene Insektenhaus des Pflegeheims. Über die handwerklichen Tätigkeiten hinaus nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, mit den Heimbewohnern ins Gespräch zu kommen. Diese gemeinsamen Stunden waren nicht nur für die Senioren eine willkommene Abwechslung, sondern auch für die Jugendlichen eine wertvolle Erfahrung im intergenerationellen Austausch. Es entstanden herzliche Gespräche und ein Gefühl der Verbundenheit.
Tag 3: Bienen hautnah erleben – Exkursion zum Bienenstand
Der dritte Projekttag führte die Klassen zu einem Bienenstand in Sand. Diese Exkursion ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, ein Bienenvolk und andere Insekten hautnah in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Sie konnten die emsige Tätigkeit der Bienen am Flugloch verfolgen, die Hierarchie im Bienenstock erahnen und ein tieferes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge in einem Ökosystem entwickeln. Die direkte Begegnung mit den Bienen und die Erklärungen der Imkerin vor Ort festigten das bereits erworbene Wissen und weckten oft eine neue Faszination für die Natur.
Tag 4: Vom Bienenstock ins Glas – Der eigene Honig
Am vierten und letzten Projekttag stand ein Höhepunkt auf dem Programm: Das Schleudern des eigenen Honigs. Die Schülerinnen und Schüler konnten miterleben, wie der in den vorherigen Tagen gesammelte Honig aus den Waben gewonnen wurde. Anschließend füllten sie den frischen Honig in Gläser ab, die sie zuvor mit selbst gestalteten Etiketten versehen hatten. Dieser Prozess, vom Bienenstock bis zum fertigen Produkt, war für viele eine ganz neue Erfahrung und schärfte das Bewusstsein für die Wertschöpfung regionaler und natürlicher Produkte. Der Stolz auf den selbst produzierten Honig war spürbar.
Dank und Anerkennung
Ein herzliches Dankeschön gebührt den großzügigen finanziellen Unterstützern dieses Projekts: der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen und dem Landratsamt Aichach-Friedberg. Ihre Beiträge haben die Durchführung der vielfältigen Aktivitäten und die Beschaffung notwendiger Materialien erst ermöglicht.
Ebenso möchten wir Herrn Heinrich (Edeka Heinrich in Aindling) und der Gärtnerei Christoph aus Weichenberg unseren aufrichtigen Dank für ihre hilfreichen Sachspenden aussprechen. Ihre Unterstützung hat wesentlich zum Gelingen des Projekts beigetragen und zeigt die starke Verankerung der Schule in der lokalen Gemeinschaft.
Fazit und Ausblick
Das Projekt „Nachhaltigkeit und Umwelt“ war ein voller Erfolg für die 7. Klassen der Mittelschule Aindling. Die Schülerinnen und Schüler konnten nicht nur theoretisches Wissen über Nachhaltigkeit und die Bedeutung von Bienen und Wildblumen erwerben, sondern auch wertvolle praktische Erfahrungen in der Gestaltung von Lebensräumen für Insekten sammeln. Die Zusammenarbeit mit dem AWO Seniorenheim Aindling ermöglichte zudem wertvolle soziale Interaktionen und zeigte den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements und der intergenerationellen Solidarität.
Die hergestellten Seedballs und das Sandarium tragen langfristig zur Förderung der Artenvielfalt in der Region bei. Der selbst geschleuderte Honig war ein besonderes Highlight und stärkte das Bewusstsein für die Wertschöpfung regionaler Produkte und die Arbeit der Imker.
Wir hoffen, dass dieses Projekt als Vorbild für zukünftige Initiativen dient und das Interesse an Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Schulgemeinschaft weiter fördert. Es ist geplant, die Wildblumenwiese und das Sandarium in den kommenden Schuljahren zu pflegen und zu erweitern. Eventuell könnten in Zukunft auch weitere Klassen in ähnliche Projekte eingebunden werden, um das Thema Nachhaltigkeit noch breiter zu verankern und die gewonnenen Erkenntnisse nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren.